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Über die
Partnachklamm
zur
Reintal Anger Hütte

bei Garmisch - Partenkirchen 

10. Oktober 2003

Immer weiter hinauf an der Partnach entlang. Verlockende Namen wie "Mitter-Klamm, Hinter-Klamm, Blauer Gumpen, Quelle bei den sieben Sprüngen und die Erzählungen, dass die Partnach auf einer ganzen Strecke versickert und wie aus einem Loch in der Wand in einem mächtigen Wasserfall heraussprudelt," haben mich angetrieben, die ca. 13km lange an die Partnachklamm anschließende Wegstrecke durch das Partnach-Reintal zu wandern.
Größere Kartenansicht
     

Ein netter Wasserfall auf der gegenüberliegenden Seite war nur kurz zu sehen. Sicherlich kann man über die etwa 100m höherliegende Brücke und dann über den Felsen dorthin klettern. Ich bin aber zügig weiter zur Hinter-Klamm, von der Mitter-Klamm war nichts zu sehen, gelangt.

     

Auch die Hinter-Klamm konnte nur von einer Kanzel aus eingesehen werden. Der Eingang ist beinahe genauso wuchtig, wie der der Partnachklamm. Kurz danach geht es über eine Brücke rüber und wieder hinüber zur Bock-Hütte.

  

Die "Qellen bei den sieben Sprüngen" und das Versickern der Partnach in den Geröllmassen konnte man zwar sehen, war aber gänzlich unspektakulär. 

     

Die Blaue Gumpe leuchtete sehr schön türkies grün. Ein kleiner Pfad führt vom Weg ab hinunter. Den oberen Gumpen habe ich leider nicht entdecken können.

  

Bald darauf kam ich an diesem Wasserfall vorbei. Sollte das schon der berüchtigte, der aus dem Loch schießt, sein? Vielleicht ist inzwischen das Loch neben dem Wasserfall verstopft? Es war schon 16.00 Uhr, aber vielleicht hinter der nächsten Kurve....

  

  

...und tatsächlich, ein riesiges Tal tat sich auf und es sieht wirklich aus, als würde die Partnach aus dem Fels herausschießen. Sie hat sich, im Gegensatz zu den echten Karstquellen der Kuhflucht , eine enge Klamm gegraben, welche bei diesem Wasserfall endet.
Mehrere Bäche fließen von der Seite in mächtigen Kaskadenwasserfällen der Partnach zu.

  

  

Und noch ein Stück näher und die Neugier, ob man auch von Oben, von Hinten in die Klamm sehen könnte ließen mich bis hinter den Sattel kommen. Jetzt aber umkehren - die Reintal-Anger-Hütte musste zwar ganz in der Nähe sein, aber die Zeit dazu hatte ich nicht mehr. Es wurden auch mehr und mehr Wolken und versprachen eine rabenschwarze Nacht.

  

Leider ließ der Weg keinen Blick zum Aufschlag des Partnach-Falls zu, so dass ich nicht sagen kann, wie hoch bzw. ob er in einem Gumpen endet oder an der Felswand zerschellt und im Geröll sich auflöst. Den Höhenlienien der Karte zu folge könnte der Fall bis zu 80m hoch sein, und das bei einer recht ordentlichen Schüttung. Wer sich vielleicht die Mühe gemacht hat, dem Flußlauf bis zum unteren Fall zu folgen möchte mir doch bitte per E-Mail schreiben.

Sehr geehrter Herr Vogler,

In den letzten Monaten habe ich oft und gerne Ihre "Wanderseiten" besucht und manche Anregung gefunden. Überhaupt, Ihre Seiten sind einfach wunderbar, wenn man "sehen" will, wie es auf einer Wanderung aussieht.
Einer meiner beliebtesten Wanderwege ist zur Reintalanger-Hütte durch das Reintal.
Nach einer Brotzeit in der Angerhütte um 12.00 Uhr habe ich mich dann aufgemacht, den Wasserfall näher zu untersuchen.

Kurz und gut - es war eine ziemliche Hatscherei/Kletterei durch die Latschen, bzw. die ausgetrockneten Gumpen bis ich am unteren Ende des Wasserfalls war.
Er fällt nicht bis in das Partnachtal hinunter, sondern hat eine Zwischenstufe und endet dann in einem nahezu runden Gumpen.
Aus dem Gumpen läuft die Partnach dann - hier im Bild links - durch eine weitere kleine Klamm. Vermutlich muß weiter "unten" nochmals ein kleiner Wasserfall sein. Der Aufenthalt auf dem Absatz, von dem ich das Photo gemacht habe, ist ziemlich spektakulär: Alles ist klatschnass und ständig wehen Wasserschauer von Fall herüber, begleitet mit böigen Windstößen und ich mußte die Kamera immer wieder trocknen.
Da ich kein Seil zu Sicherung dabei hatte, wagte ich es nicht, bis in's Partnachtal abzusteigen, sondern bin wieder nach auf den Weg zurück geklettert.

Freundliche Grüße
Hannes Sieber

  

Es war genau um 17.10 Uhr, als ich den Rückweg angetreten habe. Zuerst der Schatten und dann die zunehmende Dunkelheit ließen keine Fotos mehr zu. 20.30 Uhr, bei wirklich rabenschwarzer Nacht erreichte ich den Eingang zur Partnachklamm.

Ein Gasfeuerzeug und mein Handy waren die einzigen Lichtquellen. Gespenstisch, fast fluorizierend und furchterregend laut begleitete mich die Partnach durch die Klamm. In den Tunneln war es so finster, dass es gleichgültig war, ob man die Augen offen oder geschlossen hatte.

Ich wusste, dass es dort keine Stufen gab und so ließ ich durch die linke Hand das Drahtseil gleiten, während die rechte Hand über dem Kopf die Decke abtastete oder den Kopf schützte und sich die Füße unsichtbar in der Leere den Weg suchten. Immer, wenn es mir zu unheimlich wurde, weil ich die Orientierung verloren hatte, zündete ich kurz das Feuerzeug.

Es ist dennoch erstaunlich, wie gut man eigentlich bei Nacht sehen kann. Erst, als mich meine Frau anrief und nachfragte, wo ich denn stecken würde, merkte ich, wie hell das Display meines Handys ist. Ja, es ersetzte sehr gut eine Taschenlampe.

Es war für mich ein herrliches Erlebnis und sicherlich werde ich mit Freunden wiedereinmal die Situation ausnützen, dass diese Klamm Nachts nicht abgeschlossen wird und auf eigene Gefahr hin zu begehen ist.

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