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Der Lechfall bei Füssen und das
Jahrhunderthochwasser 2005


21. Juli 2002, 10. Juli 2007 und 16. Mai 2008

Füssen / Ostallgäu

Ein wunderschöner  Weg geht von Bad Faulenbach ( Schwärzer Weg) über den Lechfall. Nach einem kurzen Aufstieg, dann immer auf gleicher Höhe verlaufend, führt er als Alpenrosenweg weiter zum Schloß Hohenschwangau. 

Wir fahren in Richtung Schwangau. Nach der Lechbrücke rechts in Richtung Reutte. Beim Kiosk auf der linken Seite finden wir rechts kostenfreie Parkplätze. 
Vor 12.000 Jahren unserer Zeitrechnung ging im Ostallgäu die letzte Eiszeit ihrem Ende entgegen. Mit dem Rückzug des Lechgletschers blieben gewaltige Massen von Kies und Geröll zurück und es bildete sich nach dem Abschmelzen der Eismassen ein großer See, der den gesamten Pfrontener Talboden bedeckte. Gespeist wurde der See von den Wassern des Lechs, der Ach und der Vils.
Beim heutigen Lechfall in Füssen fielen die Wassermassen 100 m tief in den Füssener See. Nachdem sich der Lech in jahrtausend langer Arbeit einen Durchlass durch den Fels gegraben hatte, konnten die Wasser aus dem Pfrontener See allmählich abfließen. Breit öffnet sich seither das Pfrontener Tal - von Nord nach Süd um 45 m abfallend. 

         

     

Nach der Legende über den heiligen Magnus, dem Apostel des Allgäus, nahm dieser einen mächtigen Anlauf und setzte in kühnen Satz über die tiefdrohende Schlucht hinweg, als ihn heidnische Feinde verfolgten. Deutlich hat sich die Sohle seines Fußes in den Fels gegraben, und so können wir an diesem Platz heute noch den Wagemut wie die enorme Schuhnummer des frommen Mannes bewundern. Des Allgäus erster Heimatpfleger Alfred Weitnauer, kein Heide, aber ein pragmatischer Realist, sprach allerdings nicht von einem heiligen  Schuh, sondern einer ausgewitterten tertiären Riesenauster. Sei es wie es will, zur Touristen-
attraktion hat man den Magnustritt nicht gemacht, wer ihn finden will, muss suchen, 
sogar in Maßen klettern.

     

Inzwischen ist das Wasserkraftwerk Füsssen ausgebaut und in Betrieb gegangen (Stand April 2007). Bisher war die Wasserentnahme so, dass an etwa 80 Tagen der Lechfall trocken war. Die jetzige Regelung ist - entgegen der Befürchtungen des Kur- und Verkehrsvereins Füssen - wesentlich besser! Die Ausleitungsstrecke des neuen Wasserkraftwerkes ist um 350 m verkürzt worden. Damit hat der Lech wesentlich an natürlichem Flussverlauf im Bereich Füssen gewonnen.

Die Wasserkraft des Lechs in Füssen wird seit 1787 genutzt. Eine private Firma baut nunmehr die bestehende Wasserkraftanlage um und beantragte die Erhöhung der Ausleitungsmengen. Mit Bescheid vom 15.07.2003 erteilte das Landratsamt Ostallgäu die Bewilligung zur Ableitung und Wiedereinleitung von maximal 72 m³ Wasser aus dem Lech zwecks Wasserkraftnutzung.

Der Lech, der Lechfall und die Schlucht sind Teil des FFH-Gebietes 8430-303 „Falkenstein, Alatsee, Faulenbach- und Lechtal“. Außerdem liegt das Gebiet im Landschaftsschutzgebiet „Faulenbacher Tal, Lechtal, Schwansee- und Alpseegebiet“. Außerdem handelt es sich hierbei um das Naturdenkmal Lechfall/Mangfall und Klamm. Das Naturdenkmal umfasst das Grundstück Fl.‑Nr. 3181 der Gemarkung Füssen sowie den Baumbestand an beiden Ufern. Am 06.10.2002 wurde der Lechfall durch das Bayer. Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen als eines der schönsten Geotope Bayerns mit einem Gütesiegel prämiert.

Die Wasserentnahme aus dem Lech ist wasserstandsabhängig so zu steuern, dass über das Mangfallwehr zu jeder Zeit mindestens ein Abfluss laut einer Tabelle sichergestellt ist (Auszug):

Monat Tagrestwasser m³/
Januar 2,6
Febuar 3,1
März 3,9
April 10
Mai 20,0
Junui 20,0
Juli 20,0
August 20,0
September 20,0
Oktober 8,0
November 3,3
Dezember 3,1
Die Nachtrestwassermenge muss ständig 2,00 m³/s betragen.

Aus dem oben genannten Bescheid vom 15.07.2003.

In den Jahren 1784 - 1787 entstand parallel zum Lechlauf durch den Lusalten-Felsen ein Stollen, 81 Klafter lang (= ca 146 m), 2 Klafter breit (= ca 2,70 m), der oberhalb des Lechfalls seinen Einlauf und in der Nähe des heutigen Fabrikkamins den Auslauf hat. Damals wurde infolge des Wasseraufstaus zur Erzielung eines Gefälles der Lechfall gebildet, vorher war es mehr eine Felsschwelle im Fluß gewesen, die offensichtlich von den Flößern, wenn auch mit Gefahr, überwunden werden konnte. Die gesamte Fallhöhe des Wassers beträgt heute sieben Meter.

Aus Der Lech - eine Lebensader in Füssens Geschichte, von Reinhold Böhm.

     

So leicht wird man kein Allgäuer literarisches zum Lechfall

                     

Kaum zu glauben, die woll'n unserm Lechfall s' Wasser abgraben! 
Dann geht's uns wie den Stuibenfällen in Reutte 
Anmerkung: 
Wir schreiben inzwischen das Jahr 2007 und die Befürchtungen haben sich nicht bestätigt. Der Füssener Lechfall ist immer noch ein Erlebnis.
Gleiche Tour zu anderer Jahreszeit:
Das Jahrhunderthochwasser 2005

Anschließende Touren;
Kienberg
Kreuzweg Füssener Kalvarienberg und im Winter
Rote Wand - Dreiländereck - Alpenrosenweg (Füssen)
Füssen - Rote Wand - Pinswang (A)
Abendstimmung an der "Roten Wand" (Füssen)
Alpiner Weg zum "Dreiländereck" (Füssen)
Lechfall-Dreiländereck-Walderlebniszentrum (Füssen)

Touren in der Nähe:
alten und neuen Ullrichsbrücke 
Ranzen und Ranzensee (Vils - Lechtal) Orientierungssinn

Zur Seite: www.lechfall.de (Bayerns schönste Geotope Nr.8)

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