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Die Rappenlochschlucht und Alplochschlucht zwischen Dornbirn und Ebnit
Wanderungen und Erlebnisse 2005 - 2013



Eingang Gütle, Geschichte, Namensgebung, Geologie
Rappenlochschlucht bis 2011 - nach dem Felssturz
Wiederaufbau 2013 - Der neue Weg
Staufensee/Kraftwerk Ebensand
Alplochschlucht
Schaufelschlucht
Kirchle
Kobel Ache

Geschichte vom Naturdenkmal Rappenloch und Alploch
Im Gütle, 6 km vom Bahnhof Dornbirn, liegen zwei der größten Schluchten Mitteleuropas, das Rappenloch und das Alploch. Wohl gibt es in Vorarlberg andere, ähnliche Klammen, doch sind Rappenloch und Alploch durch vorbildliche Weganlagen bequem erschlossen. Eine gute Wegstunde genügt, um die Schluchten bis zur Ebniter Straße hinauf zu durchwandern. Die ersten Anfänge der Erschließung gehen in das Jahr 1862/63 zurück. Bis damals führte in die unwegsame Talschlucht der Dornbirner Ach nur bis zum Gütle ein schlechter Weg, der dem Holztransport diente und zu einem Holzkohlemeiler führte. Franz Martin Hämmerle, der Gründer der bekannten Textilfirma, erkannte den Wert der hier vorhandenen Wasserkräfte für seine Fabrikanlagen und plante auf dem schmalen Areal im Gütle eine Spinnerei. Schon 1862/63 wurde das erste Wuhr, der erste Wasserfall hinter dem Gütle, erstellt. Im Jahr darauf wurde gleich nach Inbetriebnahme der Fabrikanlagen an der Erhöhung der nutzbaren Gefälle gearbeitet. Der Weg war nur bis kurz vor das heutige Rappenloch gangbar. Aber schon 1896 wurde ein kühner Felssteig durch die Schlucht angelegt, damit der "Wassermann" jeden Morgen den Wasserfluss kontrollieren konnte. Zwischen 1897 und 1899 errichtete die Stauweihergenossenschaft, eine Interessensvertretung verschiedener Dornbirner Werksbesitzer, die Stauweiheranlage, die die Ebniter Ach zum Staufensee aufstaute. Dabei wurde die wenige Jahre zuvor neu errichtete Kiessperre mehrere Meter erhöht. Eine 22m hohe, an ihrem Fuß 9 m dicke Staumauer entstand. Zur selben zeit erbaute die Gemeinde Dornbirn auf Vorschlag von Viktor Hämmerle das Kraftwerk Ebensand, sodass Dornbirn elektrisch beleuchtet und die elektrische Bahn Dornbirn-Lustenau (1901) betrieben werden konnte.

Vom Wasserschloss wurde das Wasser über Druckrohrleitungen ins Gütle geführt. Es betrieb dort die Turbinen des firmeneigenen Kraftwerks. Heute sind die alten, aus genietetem Eisenblech gefertigten Rohrleitungen bereits zu einem technischen Schaustück geworden: bei Beschädigungen durch Steinschlag oder Rost werden einfach Flicken auf die Schadstellen genietet.

Sowohl das Kraftwerk Ebensand (heute im Besitz der VKW), wie auch die "Gütler Turbinen" sind immer noch in Betrieb und liefern wertvolle Energie. 1902 wurde auch das Alploch durch Anlegung eines gesicherten Felsensteiges für den Fremdenverkehr erschlossen, der Verbindungsweg zur neu errichteten Ebniter Straße aber erst später, 1922, fortgeführt.

Große Anstrengungen wurden in den 70-er Jahren zur Sanierung des Staufensees unternommen. Während etlicher Jahrzehnte hatte die oft hochwasserführende Ebniter Ach Schlamm und Treibgut auf dem Seeboden abgelagert. Da durch einen Hangrutsch zu Beginn dieses Jahrhunderts der tiefste Durchlass in der Staumauer verlegt worden war, verlandete der See nach und nach. Mit großem Einsatz wurde dieser Grundablass durch Arbeiter der Fa. FM Hämmerle 1977 wieder eröffnet, der See in den folgenden Jahren ausgespült und auf diese Weise gerettet .

Heute in Gütle (2004):

Die Spinnerei gibt es schon seit über 10 Jahren nicht mehr. Alle Gebäude wurden einer neuen Nutzung zugeführt. Der Hochbau wurde zum Rolls-Royce Museum,

welches im Jahre 1999 in dem 150 Jahre alten Gebäudekomplex einer Spinnerei in Dornbirn eröffnet wurde (grösste Rolls-Royce Museum der Welt). Es bietet seinen Besuchern faszinierende Einblicke in die stilvolle Zeit des alten British Empire. Bereits der Eingang ist von eindrucksvollen Kulissen und Exponaten wie z.B. einem Rolls-Royce "Merlin" Motor, der mit seinen 2700 PS das Herz der englischen "Spitfire" Kampfflugzeuge darstellte, umrahmt. Eine funktionstüchtige Rekonstruktion der Werkstatt von Sir F. H. Royce zeigt, wie der Erfinder vor 100 Jahren gearbeitet hat. In der modernen Werkstatt werden noch heute Rolls-Royce restauriert, gepflegt und getestet. In der "Hall of Fame" im 1. OG findet man ausschließlich Fahrzeuge, in denen berühmte Persönlichkeiten wie die "Queen Mum", Diktator Franko, King George V, Malcolm Campbell oder Prinz Ali Khan chauffiert wurden.
Gespeist wird im "Tea Room", ganz im Ambiente der britischen Kolonialzeit gehalten. Dort bietet sich auch die Gelegenheit eine Vielfalt von feinen englischen Tees zu geniessen. Das Rolls-Royce Museum in Dornbirn ist ein Ort, an dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, und der den Besuch für jung und alt zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt.

das Feuerwehrhäuschen wurde zum Krippenmuseum,

die Schlosserei und der Flachbau werden von der Firma Fair Play (Messebau) genutzt, die ehemalige Küche wird gerade saniert, der Pferdestall wurde bereits im Jahr 1999 abgebrochen, einzig das Heizhaus und das Gasthaus haben noch Ihre alte Funktion. Es werden zwei Wasserleitungen vom Staufensee durch die Rappenlochschlucht bis zur ehemaligen Spinnerei im Gütle geführt. Eine Hochdruckleitung und eine Niederdruckleitung versorgen das im Keller des Flachbaus installierte Kraftwerk, welches zur Stromerzeugung genutzt wird, mit Wasser (keine Besichtigungsmöglichkeit). Das Wasser wird wieder in die Dornbirner Ach, die Ihren Lauf gleich neben dem Areal hat, geleitet.

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