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Der Pfarrer Peter Mayr Wanderpfad

Halblech 12. April 2007

Wanderparkplatz Halblech  (825 m) 
Parkmöglichkeit Brücke Halblech (815 m) 700m
Infotafel (805 m) 500m
St. Peter (845 m) 1000m


Teil 1: Pfarrer Mayr Weg
Teil 2: St.-Peters-Kapelle Berghof

St.Peters-Kapelle (Halblech/Berghof)

Wir fahren von Füssen über Buching in Richtung Trauchgau. Nach Buching kommt die Kreuzung mit der OAL1, bei der wir links ab in Richtung Roßhaupten fahren. Nach 1,2 km biegen wir rechts nach Berghof ein und lassen hier das Auto stehen. Der Pfarrer-Mayer-Wanderpfad geht vom Praklplatz (Bruckschmid) zur St.-Peters-Kapelle (Berghof)

Die Kapelle St.Peter in Berghof ist ein Schmuckstück.

1683 - 1685 erbaut. Hierher brachte man früher die Toten, die an der Pest verstorben waren. Immer wieder wurde die Kapelle vergrößert. Ihre heutige Gestalt erhielt sie durch den bekannten Wessobrunner Künstler Johann Schmuzer. Am 29. Juni gedenkt man wie vielerorts der beiden Kapellenpatronen Peter und Paul. 1906 bis 1908 wurde die Kapelle mit Stukkaturen verziert und die Empore mit geschwungener Brüstung in barocken Stil neu erbaut. Die Kapelle ist täglich geöffnet.

Von St. Peter hat man einen traumhaften Blick auf die Ammergauer, Allgäuer und Tiroler Berge.

In Berghof gibt es zwar eine Toilettenanlage, aber z.Z. war sie verschlossen. Wahrscheinlich wird diese nur in Verbindung mit Wallfahrten oder Gottesdiensten geöffnet. 
Geschichtlicher Hintergrund:

Mit der Ausbreitung des Handels im Mittelalter wurden Gewürze und Seide von Asien nach Europa gebracht. In diesen Ladungen befanden sich nicht selten Krankheitserreger. Eine gefährliche und ansteckende Krankheit war die Pest. Durch mangelnde Hygiene und die hohe Ansteckungsgefahr breitete sie sich sehr schnell aus. Häufig waren Ratten Überträger der Krankheit. Ihren Ausgang fand die Pest in Asien. Die erste große Krankheitswelle erreichte 1347 Europa. Die Krankheit begann wie ein gewöhnlicher Schnupfen mit Niesen. Der »Gesundheitswunsch« beim Niesen stammt aus der Pestzeit, weil man seinem Gegenüber nicht die Pest an den Hals wünschte.

War man angesteckt, bekam man am ganzen Körper Beulen. Kein Arzt konnte helfen. Unter Schmerzen starb der Erkrankte. Bald erkannte man die große Ansteckungsgefahr der Pest, die immer wieder in mehreren Wellen ganz Europa heimsuchte. Man versuchte durch Ausräuchern und Kalkstreuen die Krankheitserreger zu töten. Bald zogen so genannte »Pestmänner« durch die Orte. Sie versteckten ihre Gesichter zur Abschreckung hinter Masken und trugen lange, dunkle Mäntel. Mit einem langen Stab sorgten sie dafür, dass ihnen kein Kranker zu nahe kam. Sie forschten Pestkranke aufs und brachten sie in abgesonderte Häuser außerhalb der Ortschaften.

Die Verstorbenen durften ebenso nicht in den Friedhöfen der Ortschaften bestattet werden. Sie wurden weit außerhalb begraben, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreiten konnte. So entstanden Pestfriedhöfe. Die verheerendste Pestepidemie im Allgäu wütete während des Dreißigjährigen Krieges. Bayerniederhofen gehörte damals mit all seinen Weilern noch zur Pfarrei Waltenhofen. Alle Pesttoten wurden ab 1635 bei der Peterskapelle bestattet, vermutlich an die 300 Personen. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr mussten die Leichentransporte die Dörfer meiden und über die so genannte »Totenlucke« zur Kapelle nach Berghof hinauffahren.

Die Mauer um den Pestfriedhof wurde mehrmals erneuert. Bereits 1652 errichtete Hans Kepffle ein erstes Kreuz im Pestfriedhof, das 1857 durch ein Steinkreuz ersetzt wurde. In diesem Jahr wurde auch der Verlauf der Friedhofsmauer teilweise verändert. Bei den notwendigen Grabungsarbeiten stieß man auf zahlreiche Skelette der Pesttoten von 1635.

Quelle: Füssener Blatt Nr. 134. 14.Juni 2005

Von der Anhöhe der St.-Peter-Kapelle aus hat man einen bemerkenswerten Ausblick hinein in die Füssener Bergwelt. Ein ideales Ausflugsziel, wenn man ein wenig ausspannen und innere Ruhe finden möchte. 

Hinweis:     Von der Peterskapelle wurde im Frühjahr 2007 ein Wanderweg hinunter nach Bayerniederhofen angelegt. So kann man eine Rundwanderung mit dem Rückweg über Hafenfeld gehen. Parken sie dazu am Besten in der Nähe der Brücke über den Halblech der Strasse Halblech-Hafenfeld. 

Nachfolgende Bilder sind am 24. April 2006 entstanden. 

Anschließende Touren:
Nach Berghof über Roßweg und zurück über Pfarrer Mayr (Halblech/Trauchgau - Roßbergbrücke)
Pfarrer Mayr Weg (Halblech/Bruckschmid - Berghof)
Bayerniederhofen - Hegratsrieder See (Halblech) ( 1km entfernt von der St. Peter Kapelle)

Vom Parkplatz Buckschmid aus:
Der Trauchberg Höhenweg (Halblech)
Der Geißbichl (Eschenberg/Halblech)
Im Lobental zur Kenzenhütte (Strecke des Kenzenbus)
Rundweg Herziges Bergel (Halblech/Bruckschmid)
Bärengraben (Halblech/Bruckschmid)
Kenzenhütte - Krähe - Bleckenau (Schwangau)

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