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Tipps für alpine Einsteiger


und


Hinweise für sicheres Wandern
Mehr Sicherheit beim Wandern und Bergsteigen
Besonders im Wanderbereich sind viele Unfälle auf unzureichendes Schuhwerk zurückzuführen. Jedes Jahr sterben im Alpenraum ca. 1000 Menschen bei Unfällen im Gebirge.

Damit Bergerlebnisse nicht zum Alptraum werden, müssen bestimmte Regeln eingehalten werden, welche von der Natur diktiert werden. Den künstlichen glatten Boden ohne Neigung, den unsere Füße tagtäglich erleben und der uns prägt in unserem Laufverhalten bis hinein in den Aufbau der Sehnen und Muskeln, den finden wir beim Wandern nicht vor. Es genügt ein runder Stein, eine Wurzel, eine Mulde im Gras und unser darauf unvorbereitetes Gelenk knickt um, Bänder werden gedehnt oder reißen gar, wie Dominosteine können dann Knie, Hüftgelenk und dann wir selbst fallen - bis zu 1000 m tief.


Der Wegweiser enthält noch viel mehr Informationen als Richtung, Zeit und Ortsbezeichnung.




Leider ist es nicht gelungen, mit angrenzenden Wanderregionen Tirol und Oberbayern einheitliche Schilder und Farbmarkierungen zu konzipieren. In allen Regionen wird die Mehrzahl der alpinen Wege rot markiert. Anders sieht es mit den schweren hochalpinen Routen aus: in Tirol werden sie schwarz markiert, im Allgäu und in Vorarlberg blau.

In den Ammergauer Alpen werden in Absprache mit dem Alpenverein schwere Bergwege so gekennzeichnet, dass es zu keinem Missverständnis kommen kann. Der Bergwanderer braucht also regionale Zusatzinformationen, welche Farben für welche Schwierigkeiten stehen, damit die Tour zum Erlebnis wird.

Schwierigkeitskategorie
Die farblichen Markierungen auf den Pfeilspitzen und Wegen stehen für Schwierigkeit und Anforderungen der Tour. Die Einstufung richtet sich nach der schwierigsten Wegpassage. Gelb-Weiß für leicht begehbare Spazier- und Wanderwege, meistens im Tal, die ohne besondere Ausrüstung und mit Kindern problemlos begangen werden können. Weiß-Rot-Weiß für alpine Wege, bei denen mit steilen Passagen, unbefestigten, schmalen Stellen und alpinen Gefahren gerechnet werden muss. Alpine Ausrüstung und festes Schuhwerk sind ratsam. Weiß-Blau-Weiß für Wege mit sehr steilen, teilweise ausgesetzten Stellen, auch Kletterpassagen. Sie erfordern alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit und sind alpinen Gefahren ausgesetzt. Alpine Ausrüstung und festes Schuhwerk mit griffiger Sohle erforderlich.
Zeitangaben
Diese werden elekronisch errechnet. Sie sind als Anhaltspunkt zu betrachten, weil individuelle, geologische und meteorologische Faktoren keine Berücksichtigung finden können. Als grobe Faustregel gilt: 400 Höhenmeter oder 4 km pro Stunde.
Die gelungene Berg- Wanderung beginnt beim Schuh

Immer mehr Bergwanderer sind mit so genannten Outdoor – und Sportschuhen im Gebirge unterwegs. Diese weichen Schuhe bieten ungenügenden Schutz gegen Umtreten, nicht nur dann, wenn sie nicht knöchelhoch sind. Meistens haben sie auch nur Gummisohlen, die ungenügend Halt im alpinen Gelände geben.
Bei einem guten Bergschuh ist die Sohle steif und lässt sich zwischen Ferse und Zehen kaum durchbiegen. Das
verhindert schmerzende Zehengelenke, welche sich durch das ständige Abrollen entzünden können.
Ein Bergschuhe soll um das Fußgelenke fest geschnürt sein, die Ferse darf sich im Schuh nicht bewegen, die Zehen dagegen sollen sich frei bewegen können. Gerade beim Abwärtslaufen dürfen die Zehengelenke nicht gestaucht, d.h. ein leichtes Anstoßen an der Schuhspitze ist schon zu viel, belastet werden. Die Standfestigkeit muss durch den Schaft, der um so höher desto bequemer gewählt wird, gegeben sein.
Bei der Anprobe neuer Bergschuhe ruhig 2 Nummern größer als bei einem Straßenschuh. 2 Finger Platz an der Ferse bei vorgerutschtem Fuß im offenen Schuh wählen. Meistens wird bei den Einlagesohlen von der Schuhindustrie gespart. Deshalb Sportschuheinlagen extra dazu kaufen oder sogar orthopädische Einlagen, welche bei Fußproblemen auf Rezept beim Orthopäden angefertigt werden, mit nehmen.

Die Wanderstöcke
Wenn Sie Probleme haben ohne Stöcke auf alpinen Wegen und Pfaden zu gehen, ist oftmals ein untrainierter bzw. gestörter Gleichgewichtssinn die Ursache. Werden Sie z.B. durch eine leichte Felspassage gezwungen auf die Stöcke zu verzichten, kann dies zu folgeschweren Problemen führen.
Teleskopstöcke können sich bei plötzlicher Belastung zusammen schieben, wenn sie ungenügend fest zusammengeschraubt wurden, und so zu Unfällen führen.
Es kann passieren, dass ein Stock in einer Felsspalte hängen bleibt und krumm gerissen wird. Dadurch wird seine Stabilität unberechenbar und sollte sofort nicht mehr benützt werden.
Oftmals stolpern auch Stockwanderer über ihre eigenen Stöcke.
Das Handy - eine trügerische Sicherheit!
Durch das Handy wurden in den letzten Jahren sehr viele Menschenleben gerettet, da die Bergwacht durch die kurzen Alarmierungszeiten sehr schnell am Unfallort eintreffen kann. Anderseits suggeriert das Handy auch Sicherheit bzw. sitzt teilweise sehr locker. Dadurch gibt es vermehrt Alarmierungen von in "Bergnot" geratenen Personen, welche oft nur ein "Taxi" vom Berg wünschen, da sie sich übernommen - bzw. zu viel zugemutet haben. Besonders bei schlechtem Wetter kann es dennoch Stunden dauern bis die Rettung eintrifft.
Navigationshilfen

Früher war die Orientierung im Nebel nur mit Karte/Kompass und dementsprechender Ausbildung/Übung möglich. Heute versprechen Satellitennavigationsgeräte eine einfache und sichere Navigation für jedermann, was im Straßenverkehr auch meist möglich ist. Im Gebirge hingegen weist diese Technik besonders dann, wenn man sie braucht (Nebel, Kälte, Nässe) erhebliche Mängel auf bzw. kann von den unter Stress stehenden Anwendern nicht mehr richtig bedient werden.

Entgegen der klassischen Meinung, dass sich die meisten tödlichen Abstürze in senkrechten Felswänden abspielen, ereignen sich die meisten Unfälle im vermeintlich leichten Gelände. Viele passieren auf Schneefeldern im Frühsommer. Obwohl ein schnelles Halten nach einem Sturz meist problemlos möglich wäre, sind die meisten Bergsteiger hierzu nicht in der Lage, da sie diese elementare Technik nicht beherrschen bzw. kennen.

Nur wer die alpinen Gefahren kenne, könne mit einem dementsprechenden Wissen diese auch vermeiden. Die Bergschule Oberallgäu sowie weiter Bergschulen im Allgäu bieten diverse Ausbildungskurse für sämtliche Bereiche des Bergsteigens an.

Wer auf größtmögliche Sicherheit mit maximalem Erlebniswert setzt, ist bei einer geführten Tour durch einen professionell ausgebildeten Bergführer immer bestens beraten.

Mehr zum Thema: 
Tourentipps mit gestaffeltem Schwierigkeitsgrad für Einsteiger .
Unfälle in den Bergen geschehen nicht zufällig (dein allgäu).


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