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Teil 1: Hubertuskapelle - Tauernspitz - Tauern
Teil 2: Überquerung Schrofennas
Teil 3: Schrofennas Ost - Jägersteig - Plansee

Reutte (Tirol) - Juli-August 2004 - nur für Geübte

Der Tauern-Schrofennas-Berg liegt zwischen dem Heiterwanger See und dem kleinen Plansee. Wir fahren über Reutte / Neumühl die Strasse zum Hotel Seespitz (15), den kleinen Pass hinauf, bis zu seinem Scheitel. Diese Strasse führt dann weiter über den Ammersattel zum Schloss Linderhof. Auf der linken Seite sehen wir die Hubertuskapelle (1) stehen. Etwa 20m davor ist auf der rechten Seite ein  Parkplatz. 

© Bayer. Vermessungsverwaltung

  

Der Einstieg 994m  in den Bergpfad ist gut beschildert. Obwohl meine Karte zwei Möglichkeiten ausweist, auf den Tauern zu gelangen, habe ich nur die eine zur Tauernspitze gefunden.

  

     

Steil windet sich der gut begehbare Pfad in vielen Serpentinen nach oben. 

  

Blick auf den Urisee und die Schnellstraße, auf der wir gekommen sind. Allmählich taucht der Säuling hinter dem Zunderkopf auf. 

     

Ein  Platz mit einfachen Feldkreuz lädt ein zur ersten Rast. Hier könnte sicherlich ein Hubschrauber landen. Auch für eine Gruppe, die hier in der Einsamkeit eine Bergmesse halten möchte, wäre dieser Platz geeignet.

  

Allmählich begannen die Latschen die Oberhand zu gewinnen. 

Hoppla (4), durch die Zweige schimmert es weiß. Die Tragfläche eines Segelflugzeug? "Um Gottes Willen, da ist einer abgestürzt! Herrgott, nur keine Leich!" schießt es mir durch den Kopf. Ich klettere hinunter und finde eine leere Flugzeugkanzel - Blutspritzer an den Scherben der Plexiglashaube. 
Gerade, als mir der Gedanke kam, per Handy zuerst einmal meine Frau an zu rufen, damit sie sich beim Flugplatz Reutte und Füssen erkundigen soll, ob der Segler vermisst wird, höre ich von Oben: "Hallo ...." 
Es stellte sich heraus, dass dies der Mitbesitzer des abgestürzten Seglers war, der mit einem Kollegen Fallschirm etc. bergen wollte. Er erzählte mir, dass der Bruchpilot gerade aus dem Krankenhaus entlassen wird, wahnsinnig Glück gehabt hat, dass er nicht 5m weiter an die Felswand gestürzt ist, und dass es ihm wahnsinnig leid um den Segler, Baujahr 1961, feinste Arbeit in Holz, der Ihm zur Hälfte gehört, tut.

"Bitte, einmal süß sauer lächeln!" verabschiedete ich mich und denke, der Herrgott erhört sogar Gebete, die man im Nachhinein spricht.

Panoramablick über Reutte. 

Blick hinüber zur Thaneller Nordwand, durch die ich erst kürzlich gestiegen bin.

  

Erster Blick auf den Gipfel der Tauern-Spitze. 

  

Der Plansee liegt malerisch zwischen den Bergen. Man kann sich gar nicht satt sehen an dieser herrlichen Landschaft. Zu Füßen der Campingplatz um die Seespitze.

  

(5) Das Kreuz ist ca. 6m hoch und von Reutte aus gut zu sehen. Gehört habe ich auch schon den Namen "kleiner Tauern", in der Karte heißt er Zunterkopf.

  

Der Pfad führt weiter abenteuerlich über den Grat. Deutlich zu sehen der Zick Zack Kurs hinauf auf den Zacken ohne Namen, den ich bestiegen habe, dann aber fest stellen musste, dass der Weg südlich um ihn herum läuft. 

Blick zurück auf die Tauernspitze von "Zacken" aus. Der Pfad führt durch die Latschen, die immer wieder hilfreich Ihre Hände zum hinunterklettern reichten. 

  

Der Tauern: Vom Sattel aus führt der Weg südlich (rechts) um den ersten "Gipfel" herum auf den 1865m Gipfel (6). Gerne wäre ich vom Gipfel weiter hinüber gegangen zur Schrofennas, aber ein deutlicher Pfad war nicht aus zu machen und der Berg ist sehr steil. Später bin ich die Überquerung zur Schrofennas mit einem Bergkameraden doch noch gegangen.

  

Mit 6XZoom herangeholt und trotzdem noch winzig, das Motorschiff auf dem Heiterwanger See. Unten der Heiterwanger See und der breite Geröllstreifen des Pitzenbach. Im Vordergrund die Schrofennas 1708m.

Leider verschlechterte sich auch das Wetter zusehends und ich machte mich eilig auf den Weg zurück hinunter zum Sattel. Deutlich sah man in der Schmalzgrube Pfade hinunter laufen. Auch eine Schafherde weidete dort. Ich entschlo mich, da es zu regnen anfing, dort ab zu steigen.

  

Die Schafherde hat mich den Kessel hinunter begleitet, als ob ich ihr Schäfer wäre. Interessant sind die Höhlungen, die sicherlich von den Schafen zum Schlafen benutzt werden (7). Ein kleines Rudel Gämse beobachtete uns in geziemenden Abstand.

  

Im Schotterfeld ging es zügig bergab. Es macht Spaß, mit dem Geröll hinunter zu schwimmen, wenn man einmal den Bogen heraus hat. Unten in der grünen Wiese verloren sich alle Pfade. Meine Karte wies einen Pfad aus, der links den Berg immer in einer Höhe entlang zog und zum Aufstieg zurückkehrte. (8) 

Ein Hauch von Pfad, kaum wahrnehmbar war zu erkennen. Die Markierung 21 gab mir jedoch die Sicherheit, dass es sich um gesuchten Weg handeln musste.  Diesem handbreiten Pfad vertraute ich mich an und er führte mich auch wirklich durch Felsrinnen hindurch zurück zum Aufstieg.

  

  

  

Unterwegs fand ich noch einmal ein Zeichen: 12. Beim Zeichen 8 mündet der Pfad in den Weg, den ich hinauf gestiegen bin. Ich denke, dass man sehr aufpassen muss, um die Gabelung zu erkennen (9). Trotzdem ist dieser Pfad eine gute Alternative gegenüber der Überschreitung des Tauernspitz.

Erst jetzt, nachdem ich im Auto wieder Platz genommen hatte, begann es richtig zu regnen. Auf meiner Karte gibt es noch einen Pfad von der Ostseite zwischen den Bergspitzen und der Schrofennas hindurch zur Schmalzgrube. Den habe ich mir vorgemerkt, denn er verspricht eine noch schönere Aussicht auf den Plan- und Heiterwangersee.

Der Tauern ist eine lohnende Tour für den, der den Massen-Bergtourismus entfliehen will und sich nicht scheut, Stückweise die Hände zum Sichern zu benutzen.

Siehe auch Wanderung: Plansee - Kuhklause - Mühl (Reutte) und Reutte - Stuibenfälle - Ministersteig

3-teilige-Wanderung: Anstieg Hubertuskapelle - Tauernspitz - Tauern - Überquerung Schrofennas - Abstieg Schrofennas Ost - Jägersteig - Plansee

Weitere Plansee Touren: Plansee - Schönjöchle - Plansee, Fürstenweg (Plansee - Kuhklause - Mühl) und Plansee - Geierköpfe - Plansee

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